Rallye Bad Emstal 7.10.2006
für die, die es noch nicht mitbekommen haben: Peter und meine Wenigkeit
haben ein Rallye-Team gegründet und am Samstag unseren 1. Rollout gehabt.
Das Fahrzeug, ein BMW 318is E30, hat zwar von außen betrachtet schon einige Rallye-Komponenten (Käfig, Sitze, Gurte etc.), besteht aber technisch quasi noch aus einem Serien-Fahrzeug. Das hat insoweit Vorteile, als dass damit ein Start in der "Gruppe N" möglich ist, zu der wir auch genannt haben.
Nach leichter Übermüdung (RGB, Rücktransport der Corvette nach Solingen bis 22.00h) durch frühes Aufstehen (3.30h) waren wir pünktlich um 7.00h in der Nähe von Kassel. Grobe Orientierung zeigte uns, dass die Dokumentenabnahme geöffnet war und wir unsere Nennung abgeben konnten. Jetzt hatten wir allerdings ein (vorher bekanntes) Problem : technische Abnahme und Abfahren der Wertungsprüfungen waren nur in der gleichen Zeit (7.30h bis 10.30h) möglich. Also kurz überlegt, und angesichts der rapide wachsenden Schlange von Autos an der TA, entschieden wir uns dafür, zuerst die Wertungsprüfungen (im VW Multivan) abzufahren und den "Aufschrieb" zu machen. Bordbuch mit den WPs hatten wir ja schon, also rein in den Bus und ab. Nebenbei bemerkt: keiner hatte so einen guten "Überblick" über die Feinheiten rechts und links des Strassengrabens in den WPs wie wir.
Nachdem der Aufschrieb im Kasten war, schnell noch an Bäckerei gehalten und Frühstück besorgt, dann mussten wir schon richtig Gas geben, um noch rechtzeitig an der technischen Abnahme aufzutauchen. Die technischen Komissare gingen mit uns konform, das unser Auto den gültigen Regeln für die Gruppe N entsprach und so konnten wir dann auf unsere Startzeit warten.
Die erste Etappe ging auch sehr gut zu fahren und wir
waren innerhalb unserer Sollzeit am Start der WP1.
WP1: Links 3 volle Kanne und immer dem Aufschrieb nach. Passte auch alles
wie vorgelesen (Hinweis im Bordbuch: Vorsicht bei der Durchfahrt durch den
Bauernhof, da ist eine Querrinne nach einer Kuppe). Nur die Querrinne haben
wir nicht so mitbekommen. Kann sein, dass wir da noch in der Luft waren.
Jedenfalls sind wir grob auf der Strecke geblieben (Straße konnte man dazu
nach über 50 Startern
vor uns ja nicht mehr sagen. Die haben durch das nasse Wetter jede Menge
Erde gleichmäßig über den Asphalt gelegt) und dann auch mit "gefühlten 280" nach
dem Ziel unter Ausnutzung eines Teils der Kuhweide neben der Straße die WP
in Wertung beendet (164 Sekunden).
Jetzt kurz die neue Startzeit für die 2. Etappe eintragen lassen (wenn das
Ziel deutlicher zu erkennen gewesen wäre, hätte ich auch eine korrekte Zeit
messen können) und auf zur nächsten WP.
Diese schon in Sichtweite (altes Bundeswehrgelände mit Asphalt, Beton und
Schotteranteil) meinte der brave BMW, die WP2 lieber als Zuschauer erleben
zu wollen und verabschiedete sich Zündaussetzern und einer nicht mehr trennenden
Kupplung. Der BMW ließ sich
auch durch gutes Zureden nicht mehr motivieren, weiter seiner ihm zugedachten
Aufgabe nachzukommen und streikte dann völlig. SCHADE.
O.K., Rallyereglement meint dazu : wer länger als 15 Minuten über seiner Sollzeit bei der nächsten WP ankommt, ist raus aus der Tombola. Nachdem jetzt die Ergebnisse im Internet (http://www.msc-emstal.de/upload/File/Emstal2006_Gesamtergebnis.pdf) bekannt sind, hätten wir mit unserem "Serien-BMW" ohne Ausfall, und gleicher Konstanz in den anderen WPs, im Gesamt unter den ersten 10 und in der Gruppe und Klasse unter den ersten 3. liegen können. NOCHMAL SCHADE
Das stimmt uns denn trotz Ausfall positiv für das nächste
Jahr und nach den Erfahrungen mit dem BMW, wissen wir auch, wo noch Verbesserungspotential
liegt. Das 1. , übermäßig kurze, Rollout hat schon gezeigt, dass wir als
Team konkurrenzfähig
sind und auf "Rallye200"-Veranstaltungen mit einem besseren Auto den Lokalmatadoren
die Wurst vom Teller ziehen können.
Rainer